Thursday, 25 April 2013

A poem by the German writer
Ludwig Tieck (1773-1853)


Im Herbste

Feldeinwärts flog ein Vögelein
Und sang im muntern Sonnenschein
Mit süßem, wunderbarem Ton:
Ade, ich fliege nun davon.
Weit, weit
Reis ich noch heut.

Doch als ich Blätter fallen sah,
Da sagt ich: Ach, der Herbst ist da,
Der Sommergast, die Schwalbe, zieht,
Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht
Weit, weit
Rasch mit der Zeit.

Doch rückwärts kam der Sonnenschein,
Dicht zu mir drauf das Vögelein,
Es sah mein tränend Angesicht
Und sang: Die Liebe wintert nicht.
Nein, nein!
Ist und bleibt Frühlingsschein.


In Autumn

Into the fields a small bird flew
And in glad sunshine it anew
Did sing with sweet and wondrous tone:
Farewell, for I will soon be gone:
Away
I’m bound today.

Yet when I saw the leaves all fall,
I said: Ah, autumn’s cruel call,
The swallow, summer’s guest, departs,
As love perhaps and longing hearts
So fast,
Their time won’t last.

The sunshine though returned again
And right up close the small bird came,
It saw my face so full of tears
And sang: Love does not winter here.
Oh no!
It's always springtime's glow.

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