Am Schluss des Gedichtes steht die Aufforderung, alles Gesammelte "leicht im herbstlichen gesicht" zu "verwinden"(V.12). Denkbar
ist, dass die Chiffre "gesicht" (V.12) im Sinne einer Vision zu
verstehen ist: Der wahre Künstler - Kranzflechter - versteht es mit
seinem geistigen Auge über die gewöhnliche Wirklichkeit hinauszublicken,
sie also nicht nur abzubilden. Damit gewänne der letzte
Imperativ des Gedichts - "Verwinde" (V.12) - eine interessante
Doppeldeutigkeit. Zum einen wäre mit ihm die Fertigstellung des
Kunstwerks zum Ausdruck gebracht, zum anderen könnte er auch so verstanden werden,
dass der das irdische Dasein belastende Gegensatz von Leben und
Vergänglichkeit vom sensiblen Künstler -und nur von ihm- "verwunden" - im Sinne von "ertragen" oder "überwunden" - werden kann.
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