Tuesday, 18 December 2018

Song IV is 'Herbstlied' by Ludwig Tieck


Herbstlied

Feldeinwärts flog ein Vögelein
Und sang im muntern Sonnenschein
Mit süßem, wunderbarem Ton:
Ade, ich fliege nun davon.
Weit, weit, reis ich noch heut.

Ich horchte auf den Feldgesang,
Mir ward so wohl und doch so bang.
Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust
Stieg wechselnd bald und sank die Brust.
Herz, Herz, brichst du vor Wonn’ oder Schmerz?

Doch als ich Blätter fallen sah,
Da sagt ich: Ach, der Herbst ist da,
Der Sommergast, die Schwalbe, zieht,
Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht
Weit, weit, rasch mit der Zeit.

Doch rückwärts kam der Sonnenschein,
Dicht zu mir drauf das Vögelein,
Es sah mein tränend Angesicht
Und sang: Die Liebe wintert nicht.
Nein, nein! Ist und bleibt Frühlingsschein.


Autumn Song

Into the fields a small bird flew
And in glad sunshine it anew
Did sing with sweet and wondrous tone:
Farewell, for I will soon be gone:
Away I’m bound today.

Its outdoor song I listened to,
I felt so glad, yet fearful too.
With cheerful pain, with joy oppressed
First rose, then sank my heaving breast.
Oh heart, does bliss or pain so smart?

Yet when I saw the leaves all fall,
I said: Ah, autumn’s cruel call,
The swallow, summer’s guest, departs,
As love perhaps and longing hearts
So fast, their time won’t last.

The sunshine though returned again
And right up close the small bird came,
It saw my face so full of tears
And sang: Love does not winter here.
Oh no! It’s always springtime’s glow.


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