Morgenwanderung
Wer
recht in Freuden wandern will,
Der geh’
der Sonn’ entgegen:
Da ist
der Wald so kirchenstill,
Kein
Lüftchen mag sich regen,
Noch
sind nicht die Lerchen wach,
Nur im
hohen Gras der Bach
Singt
leise den Morgensegen.
Wer
recht in Freuden wandern will,
Der geh’
der Sonn’ entgegen
Die
ganze Welt ist wie ein Buch,
Darin
uns aufgeschrieben
In
bunten Zeilen manch’ ein Spruch,
Wie Gott
uns treu geblieben;
Wald und
Blumen nah und fern
Und der
helle Morgenstern
Sind
Zeugen von seinem Lieben.
Da zieht
die Andacht wie ein Hauch
Durch
alle Sinnen leise,
Da pocht
ans Herz die Liebe auch
In ihrer
stillen Weise,
Pocht
und pocht, bis sich’s erschließt
Und die
Lippe überfließt
Von
lautem, jubelndem Preise.
Und
plötzlich läßt die Nachtigall
Im Busch
ihr Lied erklingen,
In Berg
und Tal erwacht der Schall
Und will
sich aufwärts schwingen,
Und der
Morgenröte Schein
Stimmt
in lichter Glut mit ein:
Laßt uns
dem Herrn lobsingen! –
Morning walk
Whoever
in sheer joy would roam
Must toward
the sun be pressing:
The
wood’s trees form a silent dome,
No
breeze is yet caressing,
Skywards
still no lark has flown,
In tall
grass the stream alone
Sings
softly its morning blessing.
Whoever
in sheer joy would roam
Must toward
the sun be pressing.
And like
a book is all the world
Within
which written clearly
In
joyous lines we see unfurled
How God us
loves so dearly;
Flowers
and forest near and far
And the
radiant morning star
Bear
witness most sincerely.
Then
reverence like a breath apart
Through
all our senses courses,
Then
love too knocks on every heart
And entry
gently forces,
Knocks
until it opens wide
Floods
the lips in one great tide
Of praise
from full resources.
And
suddenly the nightingale
Unseen
begins its singing,
Its song
resounds in hill and dale
And
skyward would be winging,
And the early
dawn’s soft gleam
Swells
the whole of nature’s theme:
To God
be praises ringing!
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