Sonnet XXI.
Francisci Petrarchae.
ISt Liebe lauter nichts / wie daß sie mich entzündet?
Ist sie dann gleichwol was / wem ist ihr Thun bewust?
Ist sie auch gut vnd recht / wie bringt sie böse Lust?
Ist sie nicht gut / wie daß man Frewd’ auß jhr empfindet?
Lieb’ ich ohn allen Zwang / wie kan ich schmertzen tragen?
Muß ich es thun / was hilfft’s daß ich solch Trawren führ'?
Heb’ ich es vngern an / wer dann befihlt es mir?
Thue ich es aber gern'/ vmb was hab' ich zu klagen?
Ich wancke wie das Graß so von den kühlen Winden
Vmb Vesperzeit bald hin geneiget wird / bald her:
Ich walle wie ein Schiff das durch das wilde Meer
Von Wellen vmbgejagt nicht kan zu Rande finden.
Ich weiß nicht was ich wil / ich wil nicht was ich weiß:
Im Sommer ist mir kalt / im Winter ist mir heiß.
If Love but nothing is / how come I’m set on fire?
If it yet something is / who to its ways gains trust?
If too it’s good and true / whence comes such evil lust?
If it’s not good / how come that it can joy inspire?
If I’m quite free to love / are pains not merely feigning?
If I’m compelled / what grounds to mourn can I foresee?
If I am not inclined / who then does order me?
If though I gladly will / of what am I complaining?
Like grass caught by the breeze I to and fro am swaying
At vespertide I wave and weave first here / then there:
I lurch on like a ship that through wild seas would fare
And chased by waves from every trace of land am straying.
I know not what I will / and what I know will not:
In summer I’m too cold / in winter I’m too hot.
To see the original Petrarch poem, of which this Opitz sonnet is a free translation, go to here
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